Gradido – Extra
Über Geld spricht man nicht?
Inside GXI-001 [Vertraulich]
Zur Weiterentwicklung und finanziellen Absicherung von Gradido
(Manfred Hoffmann – Privatarchiv, 20.03.2017)

Bernd und Margret haben mit Gradido ein schlüssiges System vorgelegt. Hoch Komplex im Hintergrund, klar in der Inhaltsvermittlung und einfach in der Nutzung. Damit das Projekt nicht durch beschränkte finanzielle Ressourcen ausgebremst wird, lege ich die folgenden Überlegungen auf den Tisch.

Zentraler Aufhänger ist der Zusammenhang zwischen der Erhöhung der Umsetzungsgeschwindigkeit und der finanziellen Basis. Eine hohe Umsetzungsgeschwindigkeit entwickelt sich immer mehr zum zentralen Erfolgsfaktor.

Wenn am 9. März 2017 im Zweiten Deutschen Fernsehen der Philosoph und Bestsellerautor Richard David Precht die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens praktisch nebenbei als zwangläufige Notwendigkeit schlüssig und unwidersprochen begründet und die Ökonomen Matthias Weik und Marc Friedrich (ebenfalls Bestsellerautoren: „Der größte Raubzug der Geschichte“, Der Crash ist die Lösung) am 25. April 2017 zusammen mit Götz W. Werner das Buch herausgeben „Sonst knallt’s, Warum wir in Wirtschaft und Politik radikal neu denken müssen“, dann ist die Zeit zum Handel mehr als reif.

Wehe, wenn die klassische Finanzindustrie dieses Feld entdeckt und es mit ihrer hochgerüsteten Technologie nebst heißen Drähten zur Politik für sich vereinnahmt. JETZT Nägel mit Köpfen machen lautet die Herausforderung.

Über Geld spricht man nicht oder hört beim Geld die Freundschaft auf?

Geld gilt oft als die Wurzel allen Übels. Alternative Systeme sind dagegen nicht zwangsläufig immun. Vor allem dann nicht, wenn keine Transparenz herrscht.

Beim Projekt „Gradido“ muss JETZT die Umsetzungsgeschwindigkeit der Idee erhöht werden, sonst wird das Projekt gesellschaftlich nutzlos, stirbt oder hinterlässt verbrannte Erde durch Enttäuschung. Damit würden unfreiwillig die bestehenden Verhältnisse gefestigt.

Zur Realisierung werden Menschen benötigt, die das bewerkstelligen. Diese Menschen können das nur gewährleisten auf der Basis eines hohen professionellen Organisationsgrades. Dazu ist eine minimale Institutionalisierung zwingend notwendig. Das ist die Voraussetzung für Transparenz, Einhaltung verbindlicher Regeln und Kanalisierung von Ideen und Impulsen aller Beteiligten (Teilhabe).

Professionalität und hoher Organisationsgrad sind gerade in diesem Projekt nur technikunterstützt möglich.

Die Technik kostet an sich schon Geld. (Geldbedarf 1).

Die menschliche Arbeitskraft, die diese Technik entwickelt, beschafft und betreut, kostet ebenfalls Geld. (Geldbedarf 2).

Dieser Geldbedarf (1+2) muss autonom aus dem System (dem Projekt) heraus gedeckt werden. Das Geld muss also erwirtschaftet werden. Selbstausbeutung scheidet aus, weil sie zum Untergang führt und allenfalls die bestehenden Verhältnisse zementiert.

Bevor man etwas geben kann, muss man etwas haben. Das gilt im großen Rahmen (gesellschaftlich) wie im kleinen Umfeld (individuell). Das heißt in der aktuellen Praxis: Die schnelle Weiterentwicklung und Realisierung des „Masterplans“ nicht nur zur Verbreitung der Idee, sondern auch zur seriösen Finanzierung des Projekts und gleichzeitig auch der persönlichen Grundsicherung.

Die Umsetzung des Masterplans ist eben auch ein Beitrag zur vorausschauenden individueller Absicherung der persönlichen selbstbestimmten Existenz. Gleichgültig ob (gegenwärtig noch) als Zusatzeinkommen oder bereits als Grundeinkommen.  Das ist der Ansatzpunkt in die Breite. Das ist letztlich der Antrieb zum massenhaften Handeln.

Ein Riesenanteil der gegenwärtigen Beschäftigungsverhältnisse fällt in einer überschaubaren Zukunft weg und wird nicht im gleichen Umfang durch neue ersetzt. Das ist definitiv keine Fiktion.

Pläne zur Verbesserung oder gar Rettung der Welt ohne die individuelle finanzielle Absicherung (Existenzsicherung) sind Makulatur. Die bestehende Welt steht mal wieder kurz davor, den Menschen um die Ohren zu fliegen.

Das Augenmerk muss demnach auf den Hauptschalter gerichtet sein. Wenn der nicht umgelegt wird, verwüsten die umherfliegenden Trümmer wieder die gerettet geglaubten einzelnen Teilbereiche.

Je weniger persönliche Vorsorge getroffen worden ist, desto tiefer ist der Absturz im Ernstfall. Nur durch konsequente zielgerichtete Aktivitäten (praktisches Handeln) von immer mehr Menschen kann dieser Ernstfall vermieden werden.

Es heißt keinesfalls entweder oder. Die Weltmeere können weiter gerettet werden, die Freiheit weiter verteidigt und für Toleranz weiter gestritten werden. Im Büßergewand muss auch niemand herumlaufen.

Aber die Prioritäten müssen fest im Blick sein: Als Erstes muss die persönliche Existenz abgesichert sein. Dazu haben friedlich nur diejenigen eine Chance, die dem derzeit alles beherrschenden Geldsystem den Rücken kehren und damit ihre Chance wahren, den damit verbundenen mörderischen Folgen zu entkommen.

Dabei darf es keine Selbsttäuschung geben. Einzelne Inseln der Glückseligkeit werden im feindlichen Umfeld dauerhaft nicht überleben. Deshalb ist das Werk erst vollbracht, wenn sich die neuen Regeln mehrheitlich durchgesetzt haben. Wer nicht genug in der Kasse hat, für den ist die schöne heile Welt reine Verarschung.

Über den „Masterplan“ wird eine friedliche Alternative aufgebaut und dem bestehenden Geldsystem kontinuierlich Wirkungskraft entzogen. Das geschieht aber nur dann, wenn folgerichtig zum alternativen Einkommenssystem gleichzeitig auch ein alternatives Währungssystem aufgebaut wird.  Alternativ bedeutet dabei nicht sofortigen ersatzlosen Ersatz.

Das allein ist schon eine große Herausforderung. Schließlich muss für die Akzeptanz der alternativen Währung gesorgt werden. Das ist nur schrittweise durch Verhandlungen mit Waren- und Leistungslieferanten/Lieferantinnen denkbar. Das erfordert einen hohen Zeitaufwand konzentrierter menschlicher Arbeitskraft.

Insgesamt sind die aktuellen Handlungsvorgaben für alle Beteiligten klar. Damit aus dem Projekt tatsächlich etwas wird und das Konzept in eine erfolgreiche Praxis umgesetzt werden kann, muss als erstes in die Systemsicherung, die Systembetreuung und Entwicklung investiert werden.

Nicht zuletzt auch deswegen, weil durch Vorleistungen der Initiatoren bereits ein bestehendes komplexes voll einsatzfähiges System geschaffen worden ist. Diese Investition muss geschützt, beaufsichtigt und weiterentwickelt werden.

Vor dem Hintergrund der anspruchsvollen Ziele kann das nicht weiter allein persönlich und privat den Initiatoren aufgebürdet werden. Es muss deren Handlungsfähigkeit finanziell abgesichert sein, zum Beispiel auch einzelne Aufgaben zu delegieren.

Das System „wer meldet sich freiwillig“ ist untauglich. Völlig außer Frage steht, dass die Zahlungen für technische Betriebs- und Systemkosten ebenfalls abgesichert sein müssen.

Die Teilhabe der Mitglieder an den Einnahmen über das Gradido-Partnerprogramm über Cookies und „elopage“ ist eine professionelle clevere Lösung. Sie bleibt aber gegenüber einem eigenen Programm, dessen Entwicklung Geld kostet, weit hinter den Gestaltungsmöglichkeiten zurück, ist mit Unsicherheiten (temporäre Cookies), Intransparenz und Verlust von Autonomie verbunden.

Da muss eben kostenrelevante externe Programmierkapazität her. Eine Investition, die sich x-fach auszahlt. Aber die Mittel müssen erst einmal vorhanden sein.

Besonders im IT-Metier gilt: „Never change a running System“. Darum sei hier ausdrücklich klargestellt: Bernd und Margret haben mit den vorhandenen Mitteln Unglaubliches geleistet. Das alles bleibt unangetastet, insbesondere auch ihre bewährte Projekt-Federführung.

Wenn zwei Leute das hinkriegen, was könnte sich nicht alles entwickeln durch die Aufstockung der Mittel und mehr Arbeitsteilung?

Fazit: Wie Gradido mit den glorreichen 7 wetterfest wird

  1. Die Geschwindigkeit bei der Umsetzung der Gradido-Idee wird erhöht. Professionalität und hoher Organisationsgrad sind dabei unumgänglich.
  2. Die Projektfinanzierung auf allen Ebenen hat derzeit höchste Priorität
  3. Autonome Erwirtschaftung der notwendigen Mittel ohne Selbstausbeutung. Wer selbst nichts in der Kasse hat, ist ein schlechtes Beispiel für Andere.
  4. Nur wer etwas hat, kann etwas geben. Das steht keineswegs im Widerspruch zu „nur wer gibt, bekommt auch“.
  5. Die Absicherung der persönlichen Existenz bildet die Voraussetzung für effektives gemeinsames Handeln.
  6. Die Etablierung eines alternativen oder ergänzenden Geld- und Währungssystems ist kein Spaziergang und bindet menschliche und finanzielle Ressourcen. Diese werden bereitgestellt.
  7. „Never change a running system“. Die Federführung des Projekts obliegt Bernd und Margret. Dafür steht ihnen ein finanzieller Ausgleich zu, den sie selbst bestimmen.

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