Finanzielle Fitness
Training zum Nulltarif

Ein-Million-Euroschein
(1) Grundstrategie
(
Information und Weiterbildung)
Pfeif auf die Disziplin

Leseprobe*
Runde 1
Folge 025
Tag 40 von … auf dem Weg z ……. Euro

Mann - Geschäftsmann mit Denkblockade - Brett vorm Kopf

Schluss mit Preußens Gloria

   Der militärische Stechschritt hat ausgedient, er sollte  zumindest längst am Nagel hängen. Deswegen ist es erstaunlich, in wie viele Erfolgsprogramme die alte preußische Tugend „Disziplin“ immer noch als Rezept eingearbeitet  ist. Auch hier gilt, machen Sie sich schnell aus dem Staub, wenn Sie jemand damit beglücken will.

   Selbstverständlich hüten wir uns vor platten Verallgemeinerungen. Wir wollen natürlich, dass es  in vielen Bereichen diszipliniert zugeht, zum Beispiel zu Lande auf dem Wasser und in der Luft, damit die Flugzeuge nicht reihenweise vom Himmel in unfallverkeilte Blechkisten auf die Straßen sürzen. Wenn wir uns verabredet haben, ist es selbstverständlich, dass wir den Anderen nicht die Zeit stehlen und endlos lange warten lassen.

   Gefährlich wird es immer dann, wenn sich zur Disziplin noch das unscheinbare „Selbst“ gesellt. Die „Selbstdisziplin“ kann bei vielen Gelegenheiten gleichgesetzt werden mit Quälerei, Verstümmelung oder heulendem Elend. Letzteres ereilt uns gern dann, wenn wir mal wieder die nötige Portion Disziplin nicht aufgebracht haben. Vorwurfsvolle Mienen im Bund mit den eigenen Selbstzweifeln katapultieren das Selbstwertgefühl dann ab in den Keller.

   Es gibt wohl niemanden, der diese Situation nicht kennt. Das hat einen guten Grund. Der rührt daher, dass wir alle die größte Disziplinierungsinstitution aller Zeiten durchlaufen haben. Wir sprechen von der Schule. Dort wurden uns die „Flausen aus dem Kopf getrieben“. Völlig gleichgültig wie modern uns das Bildungswesen daher kommt. Am wesentlichen Charakter hat sich seit preußischen Zeiten nicht viel geändert.

   Immerhin darf man das heute laut sagen. Das Problem findet inzwischen sogar Eingang in die Literatur. Auch der schon öfter zitierte Robert. T. Kiyosaki ist in Preußen bei der Suche nach Erfolgsverhinderern fündig geworden. Das preußische Bildungswesen erblickte ja nicht durch Zufall das Licht der Welt:

Zitat

 „erst im Industriezeitalter entstand allmählich ein neuer Bedarf: Es bildete sich eine Nachfrage nach Angestellten heraus. In Reaktion darauf übernahm der Staat die Aufgabe der Bildung der Massen. Er bediente sich dabei des preußischen Systems, nach dessen Modell heute noch die meisten Schulsysteme der westlichen Welt aufgebaut sind. …
 …
   Wenn Sie sich in die Philosophie hinter dem preußischen  Bildungswesen einlesen, werden  Sie feststellen, dass sein Zweck darin bestand, Soldaten und Angestellte heranzubilden, die Anordnungen befolgen und tun würden, was man ihnen  auftrug. Das preußische System ist für massenproduzierte Angestellte gedacht.“

   Anmerkung: Kiyosakis Wirken sollte man immer vor dem Hintergrund seiner Wirkungsstätte USA verstehen. Seine Ermunterungen, die A-und S-Quadranten (Angestellte und Selbständige) zu verlassen hätte es sicherlich unterstützt, wenn er die Quelle dieser Erkenntnisse genannt hätte. Wir kommen gleich noch einmal darauf zurück.

   Auch ein deutscher Autor hat sich in die preußische Disziplin eingearbeitet. Ob es Zufall ist, oder ob sich beide gegenseitig befruchtet haben, lässt sich aus ihren Werken nicht erkennen. Jedenfalls hat der Coach und Erfolgsautor, Thomas Hohensee,  in seinem  Buch  „Lob der Faulheit. Warum Disziplin und Arbeitseifer uns nur schaden“, auch dem preußischen Stechschritt ein kleines Kapitel gewidmet:

Stechschritt-ThorstenSchmitt- Fotolia-29434704_XS-142x212

Zitat

Im Stechschritt … Marsch!

   Preußen kann man sich nicht ohne Soldaten und Krieg denken. …
… Das Markenzeichen Preußens war seine Armee und das Markenzeichen dieser der Stechschritt. Eigentlich heiß der Stechschritt nämlich preußischer Paradeschritt. Falls Sie nicht wissen, wie er aussieht, geben Sie einfach bei YouTube das Stichwort „Stechschritt ein. Lohnt sich wirklich!

   Der Paradeschritt wurde Anfang des 19. Jahrhunderts durch das preußische Exerzier-Reglement eingeführt und ist laut Wikipedia eine „Demonstration absoluter Disziplin“.

   Mehr wollten wir eigentlich gar nicht wissen. Disziplin und Stechschritt: Das passt. Raten Sie mal, wer den Stechschritt begeistert übernommen hat. Die russischen Zaren, später Stalin und seine Nachfolger, die deutsche Wehrmacht unter Hitler und die Diktatoren in China, Nordkorea und Weißrussland.

   Die deutsche Wehrmacht war im Kern eine preußische Armee. Preußen stellte den größten Bundesstaat im deutschen Reich und bestimmte weitgehend dessen Politik. Der preußische Militärstaat ist 1945 zusammen- gebrochen. Aber der Stechschritt hat noch fast fünfzig Jahre in der DDR überlebt. Diktatoren lieben derartige Demonstrationen absoluter Disziplin. Deshalb ist es keine Überraschung, dass die Herrscher in der DDR diese spezielle preußische Militärtradition pflegten.

   Heute gehört Preußen zum kollektiven Unbewussten in Deutschland. Obwohl es Mitteleuropa über Jahrhunderte prägte, ist Preußen quasi über Nacht aus dem Bewusstsein der Deutschen verschwunden. Im Prinzip ist das zu begrüßen. Allerdings leben die preußischen Grundsätze fort und sterben erst nach und nach ab. Dazu zählt die Disziplin. Trotz ihrer monströsen Folgen genießt sie bei vielen immer noch einen guten Ruf. Vor allem, wenn es um die Arbeitsethik geht, wird sie gepriesen. Dabei verursachen Disziplin und Fleiß – wie wir noch sehen werden – nicht nur im militärischen Leben, sondern auch sonst schwere Schäden.

   Alle negativen Erscheinungen, die das Wesen der Disziplin ausmachen, waren in Preußen verwirklicht: Zucht, Ordnung, Einordnung, Unterordnung. Es herrscht eiserne, strenge Disziplin, in den Familien, in den Schulen, in den Fabriken und natürlich im Militär. Die Menschen wurden zu unbedingtem Gehorsam erzogen. Es wurde nicht diskutiert, sondern befohlen. Basta! Preußen war eine einzige große Kadettenanstalt, ein kollektives Zuchthaus. Disziplin hielt diese Fehlkonstruktion mit Gewalt zusammen – bis zum Zusammenbruch.

   Disziplin endet unweigerlich im Zusammenbruch. Diktaturen sind nicht von Dauer und auch Einzelne, deren leben sich nur auf Disziplin gründet, sind in Gefahr. Sie führen oft ein freudloses, von reiner Pflichterfüllung gekennzeichnetes Leben und zwingen sich so stark in ein eisernes Korsett, dass sie am Ende kaputtgehen. Burn-out nennt man das heute. Der persönliche totale Zusammenbruch wäre ohne eiserne Disziplin unmöglich. Wer sich längere Zeit immer wieder zu unmenschlichen Leistungen antreibt, wird Opfer einer tiefen Erschöpfung.“

(Originalzitat: „Lob der Faulheit. Warum Disziplin und Arbeitseifer uns nur schaden, Thomas Hohensee“)

   Wir befassen uns also nicht aus Jux und Tollerei mit der finanziellen Fitness für Faule. Die Geschichte hat einen ernsten Hintergrund mit klarem Signal. Wenn wir weitermachen wie bisher,  bekommen wir auch immer das Gleiche serviert. Wenn wir auf den alten Holzwegen tatsächlich mehr zu erreichen versuchen, zahlen wir einen viel zu hohen Preis und gefährden Gesundheit und tatsächlichen Wohlstand. Wir werden „Des Reichtums fette Beute“, frei nach einem Buchtitel des bekannten Ökonomen Gustav A. Horn.

   Je früher wir die destruktiven Mechanismen erkennen und als Gegenmittel  unserer internes Löschprogramm einsetzen, desto schneller und spielerischer haben wir unsere ……. Euro in der Tasche. Wir müssen vorher nur noch die Impulse unserer beiden Autoren in Richtung Schule und Ausbildung vertiefen. Dazu greifen wir auf eine Quelle zurück, aus der möglicherweise auch Kiyosaki und Hohensee geschöpft haben. (Dort lesen wir zum Beispiel: „Wie und warum das allgemeine Bildungswesen unsere Kinder verkrüppelt“). Ziehen Sie sich warm an.

   Die Erkenntnise aus dieser Quellenforschung sind für unsere Erfolge unentbehrlich. Wenn wir etwas reparieren wollen, müssen wir wissen, was kaputt ist und am besten auch warum. Das beugt künftigen Schäden vor und macht uns immun gegen Irrwege.

Ohne Gleichschritt, marsch!

Wie Sie noch heute Ihrem Ziel näher kommen:
1.Überprüfen Sie die Quellen.
2. Nutzen Sie die Bibliothek
Licht-geht-auf
Bibliothek (offline)
(* In dieser Leseprobe sind nicht alle Links aktiv.)

Zurück zum Problem Gesetz
Zurück zu den persönlichen Anmerkungen